In 7 Tagen von Altenberg nach Berlin
500 km Vater- und Sohn-Radtour durch den „wilden Osten“
Vom Thüringer Wald über Elbsandsteingebirge, Dresden, Meißen und Torgau durch die Glücksburger Heide in die Bundeshauptstadt.
Ist das schön hier.
Fast 500 km und ca. 4.000 hm sind unfallfrei und im Team überwunden. Statt in der goldenen Stadt Prag ist der Start – wegen Corona – in Altenberg im Erzgebirge. Einige sind an ihre Grenzen gekommen und auch darüber hinaus gewachsen. Unser Dank gilt:
– der Deutschen Bahn, dass sie uns immerhin bis Dresden gebracht hat
– und auch bei der Heimreise für Abenteuerstimmung sorgte
– vielen Autofahrern für ihre Rücksichtnahme
– Fußgängern, die uns den Weg frei machten
– Fridays for Future für die Sperrung des Zieleinlaufs in Berlin
– Gisela, Hanna und Lennart für bed&shower in Hannover und Berlin
Dieses Radabenteuerer findet sich auch bei Youtube.
Mit Klick auf die Bilder kommt man zu den Touren bei Komoot.
N 51.04° E 13.74°
Tag 1: anreise nach Altenberg
Der Wecker klingelt heute schon um 6:00 Uhr, denn um 8:37 Uhr geht der EC von Hannover nach Dresden. Ganz schön schattig heute morgen: 2 °C. Gut dass die Heizung im Zug funktioniert. Leider hat der 20 min Verspätung, so dass wir in Dresden den Anschlusszug nicht erreichen. Also lockeres Einrollen auf 30 km und ca. 600 hm, dann erste Bergetappe mit 60 km und ca. 1.000 hm! Auf den letzten Kilometern vor Altenberg-Hermsdorf erwarten uns noch 15% Steigung. Dann belohnt uns die Abendsonne und mit den letzten Strahlen erreichen wir unser Quartier, das Hotel Wettin in Altenberg.
Essen? Egal, Hauptsache viel.
Zahlen, Daten, Fakten:
Sattelzeit: 3,5 Std.
Distanz: 63 km
Höhenmeter : 1.000 hm ▲
N 50.68° E 13.59°
Tag 2: Lockere Tour zum Flaje-Stausee (CZ)
Heute aklimatisieren wir uns in der erzgebirgischen Höhenluft (750 m ü. NN.) Auf gut ausgeschilderten Radwegen geht es Richtung tschechischer Grenze. Dort wird der Untergrund und die Landschaft etwas rustikaler, Schotter und Wurzeln statt Asphalt oder Split. Wir umrunden denFlaje-Stausee, sehen im Wald viele Pilze und wir finden einen schönen Platz für eine Brotzeit.
Nach einer langen Steigung in Moldava erreichen wir die deutsche Grenze wieder. Direkt dahinter in Neurehefeld können wir im Aronia-Café leckeren Kuchen genießen und radeln danach entspannt zurück.
Zum Abendbrot finden sich auf der Speisekarte Steinpilz-Pizza und -Spaghetti Passend dazu gönnen wir uns tschechisches Bier und freuen uns auf unsere Betten.
Zahlen, Daten, Fakten:
Sattelzeit: 2,0 Std.
Distanz: 35 km
Höhenmeter : 520 hm ▲
N 50.92° E 14.15°
Tag 3: Altenberg - Fürstenau - Bad Schandau
Durch das landschaftlich sehr schöne Elbtal geht es nach Meißen. Von der Altstadtbrücke hat man einen sehr tollen Blick auf das Ensemble aus Meißener Dom, Albrechtsburg und Bischofsschloss. Wir queren den Marktplatz mit Frauenkirche und dem ersten Porzellanglockenspiel der Welt, das leider bei unserm Besuch nicht funktioniert.
Über Schloss Hirschstein geht es nach Riesa. Erwähnenswert sind die parkähnlichen Anlagen bei der Einfahrt in die Stadt. Nach der Mittagspause wechseln wir mit der Fähre (Nixe) auf die andere Flussseite und setzen dort unsere Fahrt Richtung Mühlberg fort.
In Tagesziel Torgau angekommen bewundern wir Schloss Hartenfels und den Marktplatzkulisse. Dort genießen wir in einem der Restaurants ein schmackhaftes Abendessen.
Die Jugendherberge in Torgau wurde erst in 2020 eingerichtet und ist sehr zu empfehlen.
Zahlen, Daten, Fakten:
Sattelzeit: 4,0 Std.
Distanz: 65 km
Höhenmeter : 930 hm ▲
N 50.96° E 14.07°
Tag 4: Bad Schandau – Dresden - Radebeul
Nach reichhaltigem Frühstück in der Jugendherberge von Bad Schandau geht es rasant hinab in die Stadt und Richtung Norden. Kurz danach kommt die erste Vollsperrung 🚧 – Bauarbeiten auf dem Elberadweg. Doch freundliche Bauarbeiter 💪 lassen sich überreden und uns durch 👍.
Hinter Rathen fahren wir hinauf zur Bastei, wo wir Menschenmassen begegnen, die uns nur einen kurzen Blick auf die Felsformation erlauben. Nach einer Eis- und Kuchenpause in geht es wieter Doch dann ist der Elberadweg wieder 🚧 also ein paar Höhenmeter mehr. Die Stadtrundfahrt in Pirna dauert nur 10 min.
Die Einfahrt nach Dresden durch den Großen Garten ist ein Erlebnis, gefolgt von Frauenkirche, Hochzeitszug, Hofkirche, Zwinger und Semperoper – alles sehr beeindruckend. Auf der anderen Elbseite genießen wir im Augustengarten das Dresdener Panorama.
Bei Sonnenuntergang erreichen wir die Indianer-Jugendherberge in Radebeul 🤠. Für das Abendbrot finden wir aber noch ein Tisch draußen in der Altstadt von Radebeul 🍻🍖🥗🥤
Zahlen, Daten, Fakten:
Sattelzeit: 4,3 Std.
Distanz: 73,6 km
Höhenmeter : 530 hm ▲
N 51.16° E 13.47°
Tag 5: Radebeul – Meißen - Riesa - Torgau
Rechts der Elbe geht es durch das landschaftlich sehr schöne Elbtal nach Meißen. Von der Altstadtbrücke hat man einen sehr schönen Blick auf das Ensemble aus Meißener Dom, Albrechtsburg und Bischofsschloss. Wir queren den Marktplatz mit der Frauenkirche und dem ersten Porzellanglockenspiel der Welt, das leider bei unserm Besuch nicht funktioniert 😯.
Über Schloss Hirschstein fahren wir nach Riesa. Durch parkähnliche Anlagen geht es ins Stadtzentrum zur Mittagspause.
Mit der Fähre (Nixe) wechseln wir Flussseite, durchfahren Mühlberg und erreichen am späten Nachmittag Torgau. Das Schloss Hartenfels und die Marktplatzkulisse begeistern uns. Wir genießen dort ein schmackhaftes Abendessen.
Die Jugendherberge in Torgau wurde erst in 2020 eingerichtet und ist sehr zu empfehlen.
Zahlen, Daten, Fakten:
Sattelzeit: 4,5 Std.
Distanz: 96 km
Höhenmeter : 300 hm ▲
N 51.88° E 13.0°
Tag 6: Torgau - Schweinitz - Jüterborg - Luckenwalde
Nach dem Frühstück 😋 in der Jugendherberge Torgau werfen wir noch einen kurzen Blick in den Burghof und die dort residierenden Braunbären 🐻 Dann trennen wir uns von der Elbe und fahren nordwärts Richtung Berlin.
In Annaburg bewundern wir das Schloss 🏰. Kurz vor Schweinitz überqueren wir die Schwarze Elster und machen Brotzeit im Ort. Danach fahren wir durch die Glücksburger Heide. In den tiefen Sandwegen können wir dabei unseren Freischwimmer für Tourenrad machen 🤗.
Jüterborg im Fläming lädt mit seiner Backsteingotik zu einer Cappuccino bzw. Eisbecher-Pause ein. Danach geht es am Kloster Zinna vorbei.
Am Tagesziel Luckenwalde bewundern wir Marktturm und Vierseithof. Unsere Unterkunft, die Pension Lindencafe müssen wir allerdings ganz schön suchen. Bei Brauerschnitzel und -pfanne 😋 in der Turmklause lassen wir es uns gut gehen.
Zahlen, Daten, Fakten:
Sattelzeit: 4,2 Std.
Distanz: 80 km
Höhenmeter : 180 hm ▲
N 52.51° E 13.38°
Tag 7: Luckenwalde - Potsdam - Berlin
Heute ist Premiere für unsere Regenkleidung. Nach ausgiebigem Frühstück lässt der Starkregen nach und geht in fiesen Niesel über. Durch das Nuthetal führt der Weg Potsdam. Dort besichtigen wir die von Karl Friedrich Schinkel entworfene Nikolai-Kirche 🏛, mit ihrer beeindruckenden Architektur. Das gegenüberliegenden Stadtschloss 🏰, dass erst 2007 wieder im alten Stil erbaut wurde und heute Sitz des brandenburgischen Landtags ist, beeindruckt uns ebenfalls. Über die berühmte Glienicker Brücke rollen wir nach Berlin.
Über den Ku’damm fahren wir auf die Straße des 17. Juni, die von Fridays for Future „für uns“ gesperrt wurde. So erreichen wir ganz exklusiv mittig fahrend das Brandenburger Tor 🏛.
Am Gendarmenmarkt endet dann unsere Tagestour und unser Radabenteuer. Dort gönnen wir uns draußen das traditionelle „schmutzige“ Bier 🍻 bei einstelligen Außentemperaturen 🥶.
Zahlen, Daten, Fakten:
Sattelzeit: 4,4 Std.
Distanz: 87 km
Höhenmeter : 510 hm ▲